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Der hl. Josaphat Kunzewitsch

Portrait aus dem
Jahr 1623

Erzbischof von Polock, Märtyrer
* 1580 in Wolhynien, dem heutigen Volynskaja Oblast in der Ukraine
12. November 1623 in Vitebsk in Weißrussland

Gedenktag: 12. November

Name bedeutet: Gott richtet (hebr.)

Josaphat Kunzewitsch wurde 1580 als Sohn des Stadtrats Kunzewitsch in Wlodzimierz (Wolhynien) geboren. Seine Eltern waren orthodox.Er kam als Kaufmannsgehilfe nach Wilna.  Er trat als junger Mann zur mit Rom unierten ruthenischen Kirche über und wurde in Wilna 1604 Basilianermönch.

 

 

1614 wurde er Klostervorsteher in Wilna, 1617 Koadjutor des Erzbischofs von Polock im damaligen Polen - heute Weißrussland -  und 1618 sein Nachfolger. Als Erzbischof von Polock förderte er mit Nachdruck die Einheit seiner Kirche mit dem Papst in Rom.

Durch sein Werben für die Union mit der römischen Kirche machte er sich bei den Ortodoxen verhasst; sie nannten ihn den "Seelenräuber". Seine Gegner, fanatisierte Schismatiker, ermordeten ihn 1623 grausam auf einer Visitationsreise.

Reliquien kamen 1916 nach Wien, 1949 nach Rom.

Kanonisation: Josaphat Kunzewitsch wurde 1643 selig- und 1867 heilig gesprochen.

 

Erzbischof Josaphat Kunzewitsch

Die Kirche begeht heute, am 12.November, den Gedenktag des Hl.Josaphat. Dieser Heilige wirkte für die Ausbreitung der katholischen Kirche in Osteuropa und für die Einheit aller Christen unter dem Primat des Bischofs von Rom. Leider erscheint das zur Zeit auch manchem Katholiken fast anrüchig.

Josaphat Kunzewitsch wurde 1580 in Wlodzimierz in Wolhynien - damals zu Großpolen gehörig, heute westl Ukraine
(Volynskaja Oblast) - geboren. Er entstammte einer angesehenen Familie, sein Vater Gabriel war Stadtrat. Er wurde im orthodoxen Glauben auf den Namen Johann getauft. Schon im Jugendalter sind von Josaphat Gottesschauungen berichtet.Der junge Mann wurde Kaufmannsgehilfe und diente seinem Herrn in dieser Funktion in Wilna. 1596 wurde in Brest die Union der orthodoxen Ukrainer und Weißrussen („Ruthenen“) mit der römischen Kirche verkündet. Johann, der spätere Josaphat, schloß sich dieser Unionskirche an und trat in den Basilianerorden ein, zu diesem Anlaß nahm er den Ordensnamen Josaphat an. Im folgenden vermischten sich kirchliche Belange in unglücklicher Form mit weltlich-politischen Umständen. Die Ukrainer – die polnische Oberhoheit als Fremdherrschaft empfindent – sahen in der kirchlichen Union ein Machtmittel des polnischen Königs Sigmund. Sie schlossen sich der Union nicht an, sondern erhoben sich vielmehr unter Fürst Konstantin von Ostrog gegen die polnische Herrschaft, die die griechischen Geistlichen gegen lateinische Geistliche austauschen wollte. Zu dieser Zeit weilte Josaphat im Dreifaltigkeitskloster in Wilna. 1604 erwirkte er, nachdem er die Erbschaft seines früheren Handelsherren ausgeschlagen hatte - vom unierten Metropoliten die Erlaubnis das östliche Mönchtum im Gehorsam gegen den Papst erneuern zu dürfen. In dieser Aufgabe warb er nachdrücklich für die Union der Ruthenen mit Rom, was ihm den Haß der Orthodoxen einbrachte, die ihm (im Jahre 1609 belegbar) den Namen „Seelenräuber“ gaben. 1614 wurde Josaphat Archimandrit des Dreifaltigkeitsklosters, 1618 besteig er den Bischofsthron von Polozk und wurde so Erzbischof von Weißrußland. In dieser Funktion bestach er durch die Vorbildlichkeit seines Lebenswandels und durch seinen straffen Führungsstil. Nicht zuletzt durch sein Verdienst wurde die Union zu seiner Amtszeit zum Erfolg, was allerdings politische Spannungen mit sich brachte. Ein Teil der Lateiner war der offensive Stil Erzbischof Josaphats unangenehm. Es drohte nämlich wiederum zu einer Rebellion gegen König Sigmund zu kommen, da die nicht katholischen Christen zum Kampf gegen die Union und „deren“ König riefen. Josaphat hielt aber an seinem Kurs fest: „Die Heilige Weisheit will ich aufbauen und wenn ich zur selben Stunde sterben müßte“.1621 kam es auch innerkirchlich zum offenen Konflikt, als in Kiew eine widerrechtliche (?) Hierarchie im Schutze der Kosaken geweiht wurde und die offene Revolte gegen die unierten Bischöfe begann. Gleichzeitig war das polnische Königreich von der Vernichtung durch die Türken bedroht. König Sigmund benötigte die Waffenhilfe der Kosaken, die aber als Lohn für ihre Hilfe die Anerkennung der Kiewer Hierarchie forderten. Schließlich gab Sigmund nach. Josaphats Gegenspieler, der orthodoxe Bischof von Polozk konnte so das Volk ohne Gegenmaßnahmen dazu aufrufen, die Papisten aus ihrer Mitte zu tilgen. Im Zuge dieser Geschehnisse wurde Erzbischof Josaphat am 12.November 1623 auf einer Visitationsreise in Witepsk von fanatisierten Schismatikern grausam erschlagen.1643 wurde Josaphat Kunzewitsch seliggesprochen, 1867 erfolgte seine Heiligsprechung. Sein Leib wurde nach Biala gerettet, im ersten Weltkrieg nach Wien in die Barbarakirche überführt. Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges ruht der Hl.Josaphat in Rom.

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