Papst Pius XII.
1939 bis 1958 Papst der röm.-kath- Kirche.
Gilt nach einer Botschaft an
Manuela als Hüter von Sievernich.
Papst Pius
XII. spricht das Pater Noster
(Originalton)
Seligsprechungsprozess ist im Gange
Pius XII.,
bürgerlich: Eugenio Pacelli
(Dr. jur., Dr. theol.;
*2. März 1876 in Rom;
† 9. Oktober 1958 in Castelgandolfo
Pius XII.
sagte am 24. Juli 1958:
"Die Wurzeln der modernen
Apostasie sind: wissenschaftlicher Atheismus, dialektischer
Materialismus, Rationalismus, Laizismus und ihre gemeinsame
Mutter: die Freimaurerei"
(Doc. Cath., 1958, S. 918).
Vom 15. Oktober 2001 bis zum 7.
Oktober 2002 war er bei jeder Erscheinung der Muttergottes
in der Kirche von Sievernich anwesend.
15.10.2001
Sie segnete uns und verschwand im
Licht. Es blieben die Engel knieend vor ihr bzw. vor dem
Licht in der Anbetung. Vor dem Altar kniete im Gebet der
heilige Charbel. In der hinteren Altarbank in rot gekleidet
der heilige Josaphat. In der vorderen Altarbank saß Papst
Pius der XII. (Pacelli). In der linken vorderen
Kirchenbank knieten Schwester Faustine, Robert Bellarmin,
Mirjam von Abellin und Theresia von Avila. Sie beteten mit
uns gemeinsam den Rosenkranz.
12.11.2001
Die Mutter Gottes segnete uns und die
Erscheinung verschwand. Ich sah nur noch einen Lichtschein.
Im Altarraum knieten Schwester Faustine, Mirjam von Abbelin
und Robert Bellarmin. Der heilige Charbel kniete vor dem
Altar und beugte sich bei jedem Ave nach vorne. In der
hinteren Altarbank saß der heilige Josaphat. Er war reich
geschmückt und trug ein besonderes Kreuz auf seiner Brust.
In der vorderen Altarbank saß Papst Pius der XII. Er
hielt ein goldenes Buch in seinen Händen. Alle beteten den
Rosenkranz mit. Über dem Altar schwebte in der Luft ein
besonderes Zeichen.
3.12.2001
Nun sah ich kniend vor dem Altar
Charbel. Vorne rechts Papst Pius XII. und der heilige
Josaphat. Vorne vor dem Altar links kniend Mirjam von
Abellin, Schwester Faustine, Robert Bellarmin und ein Mann
in einem braunen Gewand mit Bart. Die beiden Engel, die die
Mutter Gottes begleiteten, waren mit ihren Schalen noch
anwesend.
7.01.2002
Am Altar sehe ich hinten in der
Altarbank den hl. Josaphat und vorne Pius XII.
Charbel kniet vor dem Altar und beugt sich bei jedem Gebet
vor. In seinen Händen hält er ein kleines, blaues
strahlendes Buch. Vor dem Altar rechts und links neben ihm
sehe ich Robert Bellarmin, Mirjam von Abellin, Schwester
Faustine und Pater Pio, der sein Gesicht bis auf dem Boden
hat, wenn er sich bei jedem Gebet beugt. Von ihm aus geht
ein helles Licht. Er verbeugt sich und geht an den
Beichtstuhl. Er begleitet die Beichtenden. Die Engel sind
noch anwesend.
4.2.2002
Maria segnet uns und geht langsam in
ihr Licht zurück. Die heiligen Engel sind noch anwesend.
Jetzt sehe ich Maria in Gold, auf einem Thron sitzend,
mitten in der Luft schweben. Unter ihr sehe ich Charbel,
Schwester Faustine, Mirjam v. Abellin, Pater Pio, Papst
Pius XII. und Robert Bellarmin. Sie beten und knien vor
ihr. Die Engel bleiben bei uns. Die Erscheinung
verschwindet.
4.3.2002
Die Erscheinung wird zu Licht. Jetzt
sehe ich vor dem Altar knien: Charbel, der sich bei jedem
Gebet verbeugt, Pius XII., Josaphat, Schwester
Faustine und Miriam von Abellin. Die Engel sind noch
anwesend.
15.4.2002
Vor dem Altar sehe ich während des
Rosenkranzes vor der hl. Messe kniend Schwester Faustine,
den hl. Charbel, Robert Bellarmin und Papst Pius XII.
sowie Mirjam von Abellin. Sie beugen sich bei jedem Ave vor.
7.10.2002
Nun sehe ich betend und kniend vor dem
Altar: Pater Pio, Charbel, Mirjan v. Abellin, Papst Pius
XII. Robert Bellarmin, Schwester Faustine und Josaphat.
Lebenslauf von Papst Pius XII.
1876
2. März: Pius XII. wird unter dem
bürgerlichen Namen Eugenio Pacelli in Rom als Sohn des
päpstlichen Konsistorialadvokaten Filippo Pacelli und dessen
Frau Virginia (geb. Graziosi) geboren.
1886-1894
Er besucht das humanistische Gymnasium
Visconti. Neben Deutsch lernt er sechs weitere
Fremdsprachen.
1894-1897
Studium der Philosophie und Theologie an
der Päpstlichen Universität "Gregoriana".
1897-1899
Pacelli besucht Lesungen an der
kirchenrechtlichen Fakultät und schließt sein Studium mit
dem dreifachen Doktor der Philosophie, der Theologie und
beider Rechte ab.
1899
2. April: Er empfängt die Priesterweihe.
1901
8. Februar: Unter Papst Leo XIII.
(1810-1903) wird Pacelli in das päpstliche Staatssekretariat
berufen. In der "Kongregation für Außerordentliche
Kirchliche Angelegenheiten" sammelt er als Sekretär der
"Kommission für die Kodifizierung des kirchlichen Rechts"
seine ersten diplomatischen Erfahrungen.
1903-1905
Innerhalb der kirchlichen Hierarchie
steigt Pacelli zum päpstlichen Hausprälaten auf.
1909-1914
Professur an der Diplomaten-Akademie des
Vatikans.
1912
Juni: Pacelli wird Sekretär der
"Kongregation für Außerordentliche Kirchliche
Angelegenheiten". Er veröffentlicht seine juristische
Schrift "Die persönliche und territoriale Geltung der
Gesetze, insbesondere im kanonischen Recht".
1914
Nach Beginn des Ersten Weltkriegs wird
Pacelli von Papst Benedikt XV. (1851-1922) mit dem Aufbau
einer internationalen Hilfsorganisation für Kriegsopfer
beauftragt.
1917
Nach der Ernennung zum Titular-Erzbischof
übernimmt Pacelli die bayerische Nuntiatur in München.
Pacellis Bemühungen, mit dem Reichskanzler Theobald von
Bethmann Hollweg die Bedingungen der Reichsregierung für
päpstliche Friedensvermittlungen auszuhandeln, scheitern an
einer inhaltslosen Antwort der Reichsregierung.
1919
Während der Münchner Räterepublik
vertritt Pacelli weiterhin seine Nuntiatur, obwohl sein
Leben von den revolutionären Rotgardisten bedroht wird.
1920-1929
Als erster Nuntius für das Deutsche Reich
fördert er entschlossen die Konkordatspolitik von Papst Pius
XI. (1857-1939). Die Verträge sollen das Verhältnis zwischen
Kirche und Staat nach dem Krieg neu regeln.
1924
Pacelli erreicht den Abschluss des
Konkordats mit Bayern.
1929
Pacellis Verhandlungen führen zur
Konkordatsunterzeichnung mit Preußen. 16. Dezember: Pacelli
wird zum Kardinal ernannt.
1930
Pius XI. setzt Pacelli als
Kardinalstaatssekretär ein. Damit ist er der rechtliche
Stellvertreter des Papstes.
1932
Pacelli erzielt den Konkordatsabschluss
mit Baden.
1933
Abschluss des Konkordats mit Österreich.
Er bittet Ludwig Kaast Ludwig Kaas, den Vorsitzenden der
Deutschen Zentrumspartei, Kontakt zu Adolf Hitler
aufzunehmen. Aus den Erfahrungen mit den Lateranverträgen
von 1929 zwischen dem Vatikan und der faschistischen
Regierung Benito Mussolinis erhofft sich Pacelli ein
ähnliches Abkommen mit den Nationalsozialisten.
20. Juli: Pacelli handelt mit Franz von Papen das
Reichskonkordat aus, das einen Verzicht der politischen
Betätigung des Klerus beinhaltet, aber die materielle und
institutionelle Stellung der katholischen Kirche im
Deutschen Reich sichern soll.
1937
14. März: In der von Pacelli
mitverfassten Enzyklika "Mit brennender Sorge" wendet sich
Pius XI. scharf gegen das NS-Regime und verurteilt dessen
Kirchen- und Rassenpolitik.
1939
10. Februar: Tod Pius' XI.
2. März: Wahl Pacellis zum Papst Pius XII.
1. September: Nach dem deutschen Überfall auf Polen lehnen
die Alliierten jede Verhandlung mit Hitler ab. Pius XII.
übernimmt eine Vermittlerrolle zwischen der britischen
Botschaft und der deutschen Opposition.
Während des Zweiten Weltkriegs hilft der Vatikan vereinzelt
verfolgten Juden. Um jedoch Repressalien zu vermeiden,
verhält sich Pius XII. gegenüber Hitler und den
Nationalsozialisten neutral.
1940
10. Juni: Italien erklärt
Frankreich und Großbritannien den Krieg. Der Inhalt der
Lateranverträge verpflichtet den Papst zur Neutralität.
1941
13. April: In der
Osterbotschaft ruft er indirekt Hitler dazu auf, die
Bevölkerung in den besetzten Ländern menschlich behandeln zu
lassen.
1943
1. September: In einer
Radiobotschaft mahnt Pius XII. zur Versöhnung zwischen den
Völkern.
10. September: Nach der Verhaftung Mussolinis und dem
Seitenwechsel Italiens besetzt die deutsche Wehrmacht Rom.
1944
4. Juni: Die Alliierten
befreien Rom.
1946-1949
Im Rahmen des päpstlichen
Hilfswerks für die Deutschen werden Wäsche, Kleider und
Lebensmittel gesammelt.
1949
Der Papst verkündet seine
Haltung gegenüber dem Kommunismus und droht mit der
Exkommunikation jedes Katholiken, der den Kommunismus
unterstützt.
1950
Pius XII. erlässt das Dogma
von der leiblichen Aufnahme der Gottesmutter Maria in den
Himmel und intensiviert dadurch den Marienkult.
1953
6. Dezember: Auf dem
Nationalkongress der italienischen katholischen Juristen
macht Pius XII. in seiner "Toleranzrede" auf die
Gegensätzlichkeiten der christlichen Konfessionen
aufmerksam, versucht aber das Trennende zu mildern. Pius
XII. ruft das Marienjahr aus.
1955
In der Weihnachtsbotschaft
warnt der Papst vor einer Entfremdung der europäischen und
der aufstrebenden asiatisch-afrikanischen Kulturwelt und
weist auf die Werte hin, die Europa jenen Kontinenten noch
vermitteln könnte. Das wirtschaftliche und politische
Zusammengehen in Europa begrüßt er.
1958
9. Oktober: Papst Pius XII.
stirbt.
1963
Das Drama "Der
Stellvertreter" von Rolf Hochhuth löst Diskussionen um eine
Mitschuld Pius' XII. an der Judenvernichtung aus.
1999
Die Seligsprechung Pius' XII.
befindet sich in der Endphase.
Bildergalerie
Bitte klicken Sie auf das
Bild um es zu vergrössern.
Gemälde von Leonard
Boden
Der
junge Eugenio Pacelli mit seiner Mutter Virginia
Pacelli. Zeichnung von Casimira Dabrowska.
Bei
einer Predigt im Jahre 1928.
Der Nuntius bei einem
Besuch in Rottenburg.
Pius XII. im Gespräch
mit Kardinal Faulhaber.
Auf der Sedia
gestatoria.
Auf der Sedia
gestatoria inmitten der Gläubigen.
Pius XII. küsst den Fuß
des Gekreuzigten bei einem Besuch in Capranica.
In dem Buch
"ICH
DURFTE IHM DIENEN: Erinnerungen an Papst
Pius XII" gibt die deutsche Ordensschwester M.
Pascalina Lehnert eine Beschreibung des Menschen
Pius XII.
John Foster Dulles,
Staatssekretär der USA, wird 1955 von Pius XII.
in Privataudienz empfangen.
Der Papst und sein
kleiner Freund.
Pius XII. spendet in
Castel Gandolfo den Segen.
In der Hauskapelle von
Castel Gandolfo (Geschenk der polnischen
Katholiken an Pius XI.)
Beim stillen Gebet
(letzte Aufnahme)
Auf dem Totenbett (die
Ordensfrau vor dem Gardisten ist Madre
Pascalina).
Die Tomba im
Blumenschmuck. Der auf Initiative von Kardinal
Tardini errichtete Altar wurde später wieder
entfernt.
Historiker Sir Martin
Gilbert verteidigt Pius XII.
Goebbels sah in ihm einen Feind des Nationalsozialismus
ROM, 21. Februar 2003 (ZENIT.org).-
Sir Martin Gilbert gilt als eine der größten lebenden
Historiker. Er ist jüdischer Herkunft und hat die Bemühungen
Pius XII. während des Zweiten Weltkrieges immer wieder
öffentlich verteidigt.
In einem am 2. Februar von dem Fernsehsender C-Span (http://www.c-span.org)
übertragenem Interview während des Programmes "In depth" wurde
ihm die Frage gestellt, ob der Pacelli-Papst den Nazis gegenüber
passiv war. Sir Martin antwortete: "Bitte lesen sie mein neues
Buch, "The Righteous". Dort habe ich ausführlich über die
katholische Kirche geschrieben. Einige ihrer Kirchenfürsten
spielten eine herausragende Rolle bei der Rettung der Juden,
auch viele Priester und normale Katholiken spielten ebenso eine
exponierte Rolle. Der Papst wurde von Propagandaminister Dr.
Goebbels beschuldigt, in seiner Botschaft vom Dezember 1942
Partei für die Juden ergriffen zu haben, in welcher er den
Rassismus kritisierte. Auch spielte der Papst eine Rolle bei der
Befreiung von 3/4 der römischen Juden, die ich detailliert
beschreibe. Als die SS kam und versuchte, die 5.000 Juden
zusammenzutreiben, waren mindestens 4.000 im Vatikan und an
anderen katholischen Orten untergebracht [...]. Ich hoffe somit,
dass mein Buch in gewisser Weise auf der Grundlage von
historischen Fakten die wahren und wunderbaren Hilfeleistungen
der Katholiken für die Juden während des Krieges wieder
herstellen".
Gilbert ist Experte für den Zweiten Weltkrieg und die Shoah. Im
Jahre1968 wurde er zum offiziellen Biographen von Sir Winston
Churchill ernannt. Er ist Autor von 70 Büchern, von denen nur
einige wie "The Holocaust; Auschwitz and the Allies; The First
World War; The Second World War; and "A History of The Twentieth
Century" zu nennen sind.
Für sein historisches Schaffen wurde er 1995 mit dem Titel Sir
ausgezeichnet.
Vor drei Jahren publizierte Gilbert das Buch "Never Again: A
History of the Holocaust". In einem Interview mit der United
Press International sagte er hierzu: "Christen gehörten zu den
ersten Naziopfern [...] was ich unter anderem in meinem Buch
herausarbeiten will, ist, dass die christlichen Kirchen einen
sehr mächtigen Stand einnahmen [...] In keiner Phase des
Holocaust zögerte die Kirche in ihrer Standhaftigkeit [...]. All
die großen Bischöfe Frankreichs protestierten gegen die
Deportationen [...]. Polen hatte mehr gerechte Heiden als irgend
ein anderes Land".
In seinem Buch versichert Gilbert, es sei ihm nicht entgangen,
dass einige Christen sich den Nazis nicht wiedersetzten und so
ihren Glauben verletzten, doch, so sagte er, taten sie das
"trotz" und nicht "aufgrund" ihrer Religion. Und das treffe
insbesondere für die katholische Kirche zu, deren moralische
Lehre gegen Rassismus, Antisemitismus und Mord ganz eindeutig
war [...]. "Ich versuche herauszufinden, was die katholische
Kirche und die Kirchenvertreter und Pacelli selbst eigentlich
wirklich getan haben. Für Pacelli war der Prüfstein, als die
Gestapo nach Rom kam und die Juden zusammentreiben wollte. Die
katholische Kirche hatte damals auf sein direktes Geheiß so
viele Juden wie möglich an verschiedenen Orten versteckt".
Hinsichtlich der Anschuldigungen seitens Daniel Jonah Goldhagen,
nach dem alle Deutschen bei der Naziverfolgung mit den "Hitlers
willige Helfer" gewesen seien, sagte Gilbert: "[...] Es gab
Leute in Deutschland, die trotz des schrecklichen Drucks der
Gestapo enorme Risiken auf sich nahmen und den Juden zu helfen
versuchten [...], es gab noch sehr viele Schindlers, die nicht
als böse Eroberer handelten, sondern sich unglaublich bemühten,
die Juden zu retten, und zwar nicht nur einzelne Juden, sondern
mitunter Dutzende und Hunderte". Diesen Teil der Geschichte
nannte Gilbert "Die andere Seite der Münze", welche "den
Gerechten gegenüber auch wirklich Gerechtigkeit walten lässt,
und das ist ein ganzes Kapitel der deutschen Heldengeschichte".
Hinsichtlich der öffentlichen Vergebungsbitte seitens Papst
Johannes Pauls II. im Jubiläumsjahr 2000 sagte Gilbert, dass er
"die Bemühungen des Papstes um die Anerkennung des Missbrauches
seitens gewisser Katholiken, die sich in der Vergangenheit gegen
Juden vergangen haben, sehr hoch schätze [...]. Doch sollte das
nicht, wie so oft, allzu einseitig dargestellt werden. Wenn sich
der Papst wirklich entschuldigen muss, dann sollte ihm
vielleicht so manch einer auch einmal danken. In der Tat ist
mein Buch auch ein Dank an ihn für das, was der Vatikan für die
Rettung der Juden getan hat".
Vatikanische Geheimarchive
über Pius XI. und Nazideutschland geöffnet
Erklärungen des
Präfekten des Vatikanischen Geheimarchivs (ASV)
VATIKAN, 17. Februar 2003 (ZENIT.org).-
Am letzten Samstag, den 15. Februar wurde ein wichtiger Teil der
vatikanischen Geheimarchive für Forscher zugänglich gemacht. Es
handelt sich um den Bereich Diplomatie und Beziehungen zwischen
dem Heiligen Stuhl und Nazideutschland.
Genauer gesagt, handelt es sich um die Korrespondenz zwischen
den Nuntiaturen des Heiligen Stuhls in München und Berlin, die
im Bereich der Archive des vatikanischen Staatssekretariates und
der Beziehungen zu den Staaten und im Bereich der vatikanischen
Archive über das Pontifikat von Pius XI. (1922-1939) liegen.
Diese Dokumente haben großes Interesse hervorgerufen, da sie die
Arbeit des ersten apostolischen Nuntius in Deutschland
dokumentieren, des späteren Kardinalstaatssekretär Eugenio
Pacelli, der 1939 mit dem Namen Pius XII. zum Papst gewählt
wurde.
Radio Vatikan gegenüber antwortete Pater Sergio Pagano, Präfekt
des vatikanischen Geheimarchivs auf die Frage vieler Medien beim
bekannt werden der Nachricht: "Wird das neues Licht in das
bringen, was die Historiker bereits wissen?
Pater Pagano will den Historikern den Vortritt für die Antwort
auf diese Frage lassen. Er persönlich glaube jedoch nicht, dass
in diesen Archiven "überraschende Enthüllungen gefunden werden
können".
"Keiner von uns kann wissen, was diese Hunderte von Umschlägen
im Einzelnen für Details enthalten. Es geht hier um Millionen
von Dokumenten, die alle einzeln analysiert werden müssen. Also
können auch Entdeckungen nicht ausgeschlossen werden".
Im Vorfeld wurde ein Inventurindex für die Eröffnung erstellt,
und bereits für 2005 hat Papst Johannes Paul II. verfügt, dass
das gesamte Material über das Pontifikat Pius XI. veröffentlicht
wird.
Bereits jetzt sind die Akten der bayrischen Nuntiatur
(1917-1925) und der Berliner Nuntiatur bis zur Nachfolge
Pacellis durch Erzbischof Cesare Orsenigo auf der Inventurliste.
Pater Pagano wies auch darauf hin, dass die Archive der Berliner
Nuntiatur beim Bombenangriff von 1943 zerstört wurden und viele
Dokumente aus der Zeit 1930/31 - 1942 verloren gegangen sind.
Neue Belege für den Einsatz
Eugenio Pacellis für die Juden
Erste Enthüllungen aus den vatikanischen Geheimarchiven
VATIKAN, 17. Februar 2003 (ZENIT.org).-
Bereits zwei Tage nach Eröffnung der vatikanischen Geheimarchive
über die Beziehungen von Deutschland mit dem Heiligen Stuhl in
der Zeit von 1929 bis 1939 kamen Beweise über die Hilfe des
Heiligen Stuhls den Juden gegenüber ans Tageslicht, insbesondere
von Seiten des Kardinal Eugenio Pacelli, des späteren Papstes
Pius XII.
Zenit macht zum erstenmal im Voraus einen Brief bekannt, der nun
den Forschern zugänglich ist und aus dem hervorgeht, wie der
Kardinalstaatssekretär von Pius XI. präzise Anweisungen an den
Apostolischen Nuntius in Berlin übermittelte, die
Nationalsozialisten zu warnen, damit sie die Juden nicht
verfolgten.
Es handelt sich um einen Brief vom 4 April 1933, der von
Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli unterzeichnet ist und auf
Anweisung Pius XI. an Erzbischof Cesare Orsenigo, Apostolischem
Nuntius in Berlin, erging.
"Hohe israelische Persönlichkeiten haben sich an den Heiligen
Vater gewandt, um ihn um seine Intervention gegen die Gefahr
antisemitischer Exzesse in Deutschland zu anzurufen", so heißt
es in dem im Diplomatenjargon der damaligen Zeit geschriebenen
Brief.
"Da es zu den Traditionen des Heiligen Stuhles gehört, seine
universelle Mission des Friedens und der Liebe zu allen Menschen
zu entfalten, unabhängig von der sozialen oder religiösen
Kondition, der sie angehören, indem er, wenn notwendig, seine
Liebesdienste anbietet, beauftragt der Heilige Vater Seine
Hochwürdigste Exzellenz danach zu schauen, ob und wie es möglich
ist, sich in diesem Sinne darum zu kümmern".
Der Brief, den Zenit nun ans Tageslicht befördert, ist von
entscheidendem Wert in der Debatte jener, die behaupten, dass
der spätere Pius XII. nie zugunsten der Juden gesprochen habe,
so dass er sogar als "Papst Hitlers" bezeichnet wurde.
Die Bezugnahme auf die "hohen israelischen Persönlichkeiten"
zeigt die guten Beziehungen des Heiligen Stuhles mit jüdischen
Vertretern auf, aber auch dessen Wunsch, auf diese Bitte zu
reagieren.
"Die Verantwortung fällt auf jene, die schweigen"
Aus dem Geheimarchiv des Vatikans: Edith Steins Ruf nach einem
Wort des Papstes zur Judenverfolgung
ROM, 17. Februar 2003 (ZENIT.org-WELT.de/pb).-
Siebzig Jahre lang ruhte ein Brief Edith Steins an Papst Pius
XI. vom April 1933 im Geheimarchiv des Vatikans. Heute
veröffentlicht die WELT den Brief erstmals im vollen Wortlaut.
Edith Stein drängt den Papst, nicht zu schweigen zu den
Ereignissen, die sie seit der Machtergreifung Hitlers beobachtet
hat. Heute erblickt der Brief das Licht der Welt, da wir auch
der Verhaftung der Weißen Rose in München vor 60 Jahren
gedenken. "Freiheit und Ehre!" hieß es in deren 6. Flugblatt vom
18. Februar 1943. "Auch dem dümmsten Deutschen hat das
furchtbare Blutbad die Augen geöffnet, das (Hitler und Goebbels)
im Namen von Freiheit und Ehre .... angerichtet haben."
Hans und Sophie Scholl hatten das Papier kaum in den Lichthof
der Uni abgeworfen, als sie schon verhaftet waren. Fünf Tage
später wurden sie enthauptet, knapp 7 Monate nachdem Edith Stein
in Birkenau vergast worden war. Zehn Jahre vorher hatte Edith
Stein den Papst um eine Intervention angefleht, weil sie "das
Schlimmste für das Ansehen der Kirche (fürchtete), wenn das
Schweigen noch länger anhält".
Dr. Stein zählte 1933 gewiss nicht zu den "dümmsten Deutschen"
und sie galt auch durchaus noch nicht als "Tochter Israels und
Tochter der Kirche" (als die Papst Johannes Paul II. sie 1998
unter die Heiligen und Kirchenlehrer eingereiht hat). Schon
damals konnte man ihr Leben als einen Kulturroman der ersten
Jahrhunderthälfte schreiben, mit einer Landkarte des Geistes,
die sie als Studentin, Lehrerin, Übersetzerin und Dozentin über
Breslau, Göttingen, Freiburg, Speyer, Münster und Köln vermessen
hatte. Im Jahre 1891 in Breslau von einer tiefgläubigen
jüdischen Mutter geboren, wurde sie eine der ersten
Doktorandinnen des Deutschen Reichs und Musterschülerin Husserls,
Schelers und Reinachs, bevor sie am 1. Januar 1922 zur
katholischen Kirche konvertierte. Die ehemalige Assistentin
Heideggers war eine Zierde der Wissenschaft, als sie den
undatierten Brief schrieb. Durch das Begleitschreiben von Erzabt
Raphael Walzer O.S.B. vom 20. April 1933 ist das Datum des
Briefes dennoch gesichert, und ebenso durch die Zeitumstände.
Ende Januar war Hitler an die Macht gekommen. Als in Amerika und
England zu einem Boykott deutscher Waren aufgerufen wurde,
antworteten die Nazis mit einem noch radikaleren und häufig
gewaltsamen Boykott aller jüdischen Geschäfte am 1. April 1933.
Das ist der äußere Anlass des Briefes. In helles Entsetzen hatte
Edith Stein aber auch die betrügerische Wortverdrehung der Nazis
versetzt. Deren Propaganda strotzte vor christlicher
Terminologie. "Wir werden selbst eine Kirche werden", hämmerte
Adolf Hitler den neuen Gauleitern am 5. August 1933 ein. Die
Partei sollte zur neuen "Wesensmitte" der "Gottgläubigen"
Deutschlands werden. Nach der Eroberung der politischen Macht
machten sich die Nazis als nächstes daran, den Glaube der
Deutschen zu besetzen war - zusammen mit seinem
jüdisch-christlichen Vokabular.
"Die Sprache ist das Haus des Seins", notierte Heidegger in
jener Zeit. Dass dieses Haus nicht völlig beschlagnahmt wurde,
war ein Grundanliegen "Fräulein Doktors", als sie Pius XI.
schrieb: "Alles, was geschehen ist und noch täglich geschieht,
geht von einer Regierung aus, die sich christlich nennt. Seit
Wochen warten und hoffen nicht nur die Juden, sondern Tausende
treuer Katholiken in Deutschland ... darauf, dass die Kirche
Christi ihre Stimme erhebe, um diesem Missbrauch des Namens
Christi Einhalt zu tun. Ist nicht diese Vergötzung der Rasse und
der Staatsgewalt, die täglich durch Rundfunk den Massen
eingehämmert wird, eine offene Häresie? Ist nicht der
Vernichtungskampf gegen das jüdische Blut eine Schmähung der
allerheiligsten Menschheit unseres Erlösers ...". Es ist eine
prophetische Beschwörung, wenn sie den Papst "zu Füssen"
anfleht, dass die "Verantwortung ... auch auf die (fällt), die
dazu schweigen."
Oberrabbiner Zolli als „Kronzeuge“ Pius XII.
Nach Buchautor Daniel Goldhagen soll Papst Pius XII ein
„Nazi-Kollaborateur“ gewesen sein. Dagegen hat der Oberrabbiner
Roms zur Zeit des Krieges Israel Zolli Gegenteiliges erfahren.
Tatsächlich half der Papst ihm und seiner Gemeinde so sehr, dass
Rabbi Zolli nach dem Krieg zur katholischen Kirche übertrat. „So
sah und las Zolli alle 40 Demarchen und offiziellen Noten, in
denen der 'schweigende Papst' so vergeblich wie er selbst gegen
das Unheil der Nazis protestierte. Er sah die 4447 Juden
einzeln, die auf Weisung des Papstes in über 150 Klöstern und
kirchlichen Häusern - trotz Androhung schwerster Strafen durch
die SS - versteckt und ernährt wurden. In seinem Tagebuch
notierte er: „Kein Held der Geschichte hat ein tapferes und
stärker bekämpftes Heer angeführt als Pius XII. im Namen der
christlichen Nächstenliebe. Bände könnten über seine vielfältige
Hilfe geschrieben werden..“ Am 17. Januar 1945 trat Zolli in die
katholische Kirche über und nahm den Taufnamen des Papstes an.
E: war kein billiger Übertritt. Die römische Synagoge rief ein
mehrtägiges Bußfasten aus, betrauerte ihren Oberrabbiner wie
einer Verstorbenen und stieß ihn als Verräter aus der Gemeinde
aus (Die Welt 18.11.02)
Neue Beweise: Pius XII hat ausdrücklich Gelder
für den Schutz der Juden bestimmt
Unveröffentlichte Briefe mit des Papstes Anweisungen
ROM, 29. Januar 2003 (ZENIT.org).-
Zwei in Kürze veröffentlichte Dokumente, welche die Hilfe des
Papstes Pius XII. den Juden gegenüber während der Verfolgung an
den Tag bringen, zerstieben die Behauptung, der Papst habe es
vermieden, ausdrücklich das jüdische Volk zu erwähnen.
Susan Zuccotti, eine in Sachen Holocaust spezialisierte
Historikerin am Bernard College in New York schreibt in ihrem
letzten Buch "Der Vatikan und der Holocaust in Italien", es gebe
keine Beweise für eine Intervention des Papstes zu Gunsten der
Juden.
Um es mit Zuccottis Worten zu sagen: "Pius XII. benutzte niemals
die Termini "Jude" oder "Rasse". Oft drückte der Papst in
allgemeinen Worten seinen Schmerz über das Leid der unschuldigen
Zivilbevölkerung aus, doch ohne ausdrücklich die Juden zu
nennen".
Angesichts dieser schwerwiegenden Behauptungen wird die
amerikanische Zeitschrift
Inside the Vatican
in ihrer nächsten Ausgabe zwei Briefe von Pius XII. aus dem Jahr
1940 an Bischof Giuseppe Maria Palatucci von Campagna (Provinz
Salerno) veröffentlichen, wo sich das größte Konzentrationslager
Süditaliens befand.
Der Bischof kümmerte sich zusammen mit seinem Neffen Giovanni -
Polizeichef von Fiume - und mit dem Heiligen Stuhl um die in der
Campagna internierten Juden.
In dem am 2. Oktober 1940 aus dem Vatikan versandten Brief Nr.
28436 spendet der Heilige Vater eine Summe von 3.000 Lire und
ließ vermelden, "dieses Geld ist besonders für jene gedacht, die
aus rassistischen Gründen leiden". Er erteilt sodann "dem
Bischof und der ganzen seiner Seelsorge anvertrauten Herde den
Apostolischen Segen".
In einem zweiten Brief (Nr. 31514) bestimmte der Papst eine
weitere Summe von 10.000 Lire "die verteilt werden soll, um den
internierten Juden zu helfen". Das war damals sehr viel Geld.
Diese Bestimmungen wurden jüngst in Italien in dem Buch
"Giovanni Palatucci, der Polizist, der Tausende von Juden
rettete" von der staatlichen Polizei auf den Büchermarkt
gebracht.
Wenn Giovanni die Auswanderung nicht mehr ermöglichen konnte,
schickte er sie in das Konzentrationslager, das unter dem Schutz
seines Onkels stand, der dort Bischof war.
Am vergangenen 9. Oktober hat Kardinalsvikar Camillo Ruini von
der Diözese Rom den Seligsprechungsprozess für Giovanni
Palatucci eröffnet. In Israel erhielt er 1990 den Titel
"Gerechter unter den Völkern" und eine Straße in Tel Aviv trägt
seinen Namen, aber auch zahlreiche Straßen, Plätze und Parks in
italienischen Städten.
In
dem Buch "Ich durfte ihn dienen:
Erinnerungen an Papst Pius XII"
gibt die deutsche Ordensschwester M. Pascalina Lehnert
eine Beschreibung des Menschen Pius XII.
Als siebentes von
zwölf Kindern eines Postbeamten 1894 in Ebersberg bei München
geboren, wollte Schwester Pascalina Lehnert nach ihrem Noviziat in
die Mission nach Afrika gehen. Der Erste Weltkrieg verhinderte das.
Im März 1918 wurde die bayerische Ordensfrau in die
päpstliche Nuntiatur nach München berufen. Mehr als zwei Jahrzehnte
lang hat sie dem Nuntius und Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli
als Haushälterin und Sekretärin zur Seite gestanden und diente
später, nach dem Konklave vom März 1939 in gleicher Stellung Papst
Pius XII. während der gesamten Dauer seines Pontifikats. Ebenso
schlicht wie natürlich hat uns Mutter Pascalina ein Lebensbild des
heiligmäßigen Papstes gezeichnet. Auch Zeitgenossen wie Kardinal
Faulhaber, Prälat Kaas oder Kardinal Graf Galen, der „Löwe von
Münster“, treten in ihrem Bericht erfrischend deutlich hervor.
Schwester M. Pascalina Lehnert, geboren am 29.
August 1894 in Ebersberg bei München, starb am 13. November 1983 in
Wien, wo sie an einer Feier zum 25. Todestag von Pius XII.
teilgenommen hatte.