Dominikus Savio lebte seit 1854 im
Oratorium von Turin als sehr begabter Lieblingsschüler Don Boscos (Don
Johannes Bosco 1815-1888) mit leidenschaftlichem Drang nach
christlicher Vollkommenheit und strengem Bußgeist.
Seine Reliquien ruhen in der
Maria-Hilf-Basilika zu Turin.
Kanonisation: "Schon in diesem
Leben mit reichen Gnadengaben erfüllt, verließ er frühzeitig diese
Erde, um mit der Fürbitte der Himmelskönigin den Lohn für seine
kindliche Gottesliebe zu empfangen", erklärte Papst Pius XII. bei
der Heiligsprechung 1954.
Schriften:
Der sichere Weg in den Himmel
Der hl. Dominikus Savio erscheint
Don Bosco im Traum
Bedeutung
des Heiligen Dominikus Savio für Sievernich:
Am Montag, dem
17. Februar 2003 erschien in der Sievernicher Kirche neben Pius XII.
ein etwa 12jähriger Junge im Anzug. Er hielt in der linken Hand ein
Buch, mit drei Fingern der rechten zeigte er die Zahl Drei.
Später, am 5.
März 2003 erschien dieser Junge erneut bei Manuela zu Hause.
Aufgrund eines
Bildes erkannte Manuela den jugendlichen Heiligen Dominikus Savio.
Dominikus war der Lieblingsschüler des Heiligen Don Bosco, des
großen Heiligen der Jugend. Er gilt als Vorbild der Jugend.
Im Boot des Lebens
...
Der sichere
Weg in den Himmel
Don Boscos
himmlische Begegnung mit dem hl. Domenico Savio
Don Johannes
Bosco, der große Jugenderzieher des letzten Jahrhunderts, 1934 von
Papst Pius XI. heiliggesprochen, nahm sich schon als junger Priester
der verwahrlosten Jungen der aufstrebenden Industriestadt Turin an.
Ebenso gab er Buben, die ihrer priesterlichen Berufung folgen
wollten, in seinem Oratorium ein Zuhause.
So kam auch der
überaus fromme Domenico Savio zu ihm. In nicht ganz 3 Jahren reifte
er unter seiner Führung zur altersentsprechenden Vollkommenheit
heran. Am 9. März 1857 holte Gott den 15jährigen zu sich. Domenico
ist die schönste Frucht des erzieherischen Wirkens Don Boscos. Nach
dem gewohnt strengen, kirchlichen Prozess sprach Papst Pius XII. ihn
1954 heilig und gab mit ihm besonders der Jugend ein herrliches
Vorbild und einen großen Fürsprecher.
Ein
denkwürdiges Wiedersehen
Am 6. Dezember
1876 weilte Don Bosco in Lanzo. Dort hatte er in der Nacht eines
seiner berühmt gewordenen, übernatürlichen Erlebnisse; es erschien
ihm sein so früh verstorbener Junge Domenico Savio, den er besonders
liebgewonnen hatte. Einige Wochen später berichtete er darüber in
Turin vor der versammelten Hausgemeinschaft des Oratoriums, die in
größter Spannung zuhorchte. Die Niederschrift dieser Ansprache
verfaßte Don Leymone (Domenico Savio erscheint - Lem. XII. Seite
586-596). (aus "Träume Don Boscos", Provinzialat der Salesianer
Bendorf/Rhein-Sayn, Ausgabe 1958, S. 175 - Don Bosco nannte seine
Offenbarungen bescheiden "Träume"; in Wirklichkeit waren es
übernatürliche Begebenheiten und echte Visionen, oft auch mit
prophetischen Aussagen verbunden, die sich später alle erfüllten.)
In der Kirche
auf die Kanzel gestiegen, begann Don Bosco: "Es war am Abend, als
ich in Lanzo war . . . Es schien mir plötzlich, ich stünde auf einer
kleinen Anhöhe am Rande einer endlosen Ebene. Sie verlor sich ins
Unendliche. Ganz hellblau war sie, wie ein Meer voller Ruhe. Aber
was ich sah, war kein Wasser. Es glich klarem, leuchtenden Kristall
. . . Breite, lange Wege teilten diese Ebene in parkähnliche Anlagen
von unbeschreiblicher Schönheit. . . Während ich über diese vielen
wunderbaren Dinge staunte, erklang auf einmal eine sehr liebliche
Musik . . . Noch lauschte ich ganz entzückt, da erschien eine große
Anzahl von Jungen, von denen ich sehr viele kannte, die im Oratorium
oder in einer unserer Schulen gewesen waren. Der größte Teil war mir
aber unbekannt. Diese gewaltige Schar kam auf mich zu. An ihrer
Spitze schritt Domenico Savio; gleich hinter ihm kamen viele
Kleriker und Priester. Jeder von ihnen führte eine Schar von Jungen
an.
Ich fragte
mich: Schlafe ich oder bin ich wach? Ich klatschte in die Hände und
schlug an meine Brust, um mich zu vergewissern, ob das Wirklichkeit
war, was ich sah. Als die Menge mich erreicht hatte, blieben alle in
einer Entfernung von ungefähr zehn Metern stehen. Dann leuchtete ein
lebhaftes Licht auf, die Musik verstummte. Es trat eine tiefe Stille
ein. Die Jungen waren in sehr großer Freude. Ihre Augen strahlten .
. . Sie sahen mich mit liebenswürdigem Lächeln an ... Domenico Savio
allein kam nun einige Schritte näher und blieb dicht vor mir stehen.
Er schwieg . . . Wie schön war er!
Ich wusste
nicht, wo ich mich befand, und zitterte vor lauter Ehrfurcht am
ganzen Leib. Endlich öffnete Domenico den Mund und sagte: "Warum
stehst du hier so stumm und wie vernichtet? Bist du nicht der Mann,
der sich sonst vor nichts fürchtet und unerschrocken den
Verleumdungen, Verfolgungen . . . und Gefahren die Stirn bietet? Wo
ist dein Mut geblieben? Warum sprichst du nicht?"
Ich antwortete
mühsam und fast stotternd: "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Bist
du Domenico Savio?" - „Ja, kennst du mich nicht mehr?" - "Wie kommt
es, dass du hier bist?" fragte ich, noch immer ganz verwirrt.
Domenico antwortete liebevoll: "Ich bin gekommen, um mit dir zu
sprechen. Wie oft haben wir auf Erden miteinander gesprochen! Denkst
du nicht mehr daran, wie sehr du mich geliebt hast? Und habe ich
deiner herzlichen Liebe zu mir nicht entsprochen? Welch großes
Vertrauen hatte ich zu dir! Warum bist du so erschreckt? Nun kannst
du mich etwas fragen!"
Da fasste ich
Mut und sagte: "Ich zittere, weil ich nicht weiß, wo ich bin." -
"Hier sind wir an einem Ort, wo man noch keine ewigen Freuden hat,
obwohl diese schon groß sind." - "Sind denn alle diese Dinge noch
natürlich?" - "Ja, aber von der Allmacht Gottes prächtiger
gestaltet." - "Mir kam es vor", rief ich aus, "als wäre dies das
Paradies!" - "Nein, nein!" antwortete Savio. "Kein sterbliches Auge
kann die ewigen Schönheiten betrachten."
"Und die Musik", fuhr ich fort, "sind das die Weisen, woran ihr euch
im Paradies erfreut?" - "Nein, keineswegs!" - "Sind es natürliche
Klänge?" - "Ja, es sind natürliche Weisen, die von der Allmacht
Gottes vervollkommnet sind."
Übernatürliches Licht
"Und dieses
Licht, das noch herrlicher ist als das Licht der Sonne, ist das
vielleicht übernatürlich?" - „Es ist natürlich, jedoch hat die
göttliche Allmacht es belebt und vervollkommnet."
"Könnte man
nicht einmal ein wenig von dem übernatürlichen Licht sehen?" -
"Nein, das kann keiner sehen, ehe er dazu gekommen ist, Gott zu
schauen. Der kleinste Strahl dieses Lichtes würde den Menschen auf
der Stelle töten; denn für die menschlichen Sinne ist es
unerträglich."
"Gibt es auch
noch ein natürliches Licht, das noch schöner ist als dieses?" - "Oh,
wenn du wüsstest!" - "Könnte man nicht einmal wenigstens einen
Strahl davon sehen?" - "Schon . . ., mach die Augen auf!" - "Die
habe ich offen", antwortete ich. - "Pass auf und sieh hinten in das
Kristallmeer!"
Ich schaute
hinein und sogleich erschien am Himmel in einer unendlichen
Entfernung ein ganz dünner Lichtstreifen wie ein Faden, aber so
glänzend und durchdringend, dass meine Augen ihn nicht ertragen
konnten. Ich schloss sie und stieß einen solchen Schrei aus, dass
ich Don Leymone, der hier zugegen ist und im Zimmer nebenan schlief,
aufweckte. Ganz erschrocken, fragte er am Morgen, was mir in der
Nacht geschehen sei, da ich so bewegt gewesen sei. Dieser
Lichtstreifen war hundertmillionenmal heller als die Sonne.
Nach einigen
Augenblicken öffnete ich die Augen wieder und fragte Savio: "Was ist
das? Ist das nicht vielleicht ein Strahl vom göttlichen Licht?"
Savio antwortete: "Das ist nichts anderes als ein natürliches Licht,
das durch die Allmacht Gottes auf solche Weise lebendiger gemacht
wurde. Wenn die ganze Welt eine gewaltige Lichtzone wäre, leuchtend
wie dieser Streifen, den du eben dort hinten gesehen hast, würde sie
dir noch keine Vorstellung vom Lichtglanz des Paradieses
vermitteln."
"An was erfreut
ihr euch denn im Paradies?" - "Ja, das kann ich dir nicht sagen. Die
Freuden des Paradieses kann kein Sterblicher verstehen, solange er
das Leben nicht verlassen hat und mit seinem Schöpfer vereinigt ist.
Man erfreut sich an Gott. Damit ist alles gesagt." . . .
Gesandter
Gottes
"Sag mir, Savio,
du bist der Jüngste von den vielen, die dir folgen und von denen,
die in unseren Häusern starben. Warum gehst du also vor ihnen her
und führst sie an? Warum sprichst du und die übrigen schweigen?" -
"Ich bin älter als sie alle," - "Aber nein", erwiderte ich, "viele
andere sind weit älter an Jahren als du!" - "Ich bin der Älteste aus
dem Oratorium", sagte Domenico Savio noch einmal, "denn ich bin der
erste gewesen, der die Welt verlassen hat und in das andere Leben
eingegangen ist. Im übrigen legatione Dei fungor!" (Ich fungiere als
Gesandter Gottes!)
Diese Antwort
deutete mir den Sinn jener Erscheinung an. Er kam als Gesandter
Gottes. "Nun gut", sagte ich, "sprechen wir von Dingen, die für uns
jetzt wichtig sind."
"Ja, frag mich,
was du wissen willst. . . Von Gott bin ich gesandt, um mit dir zu
sprechen. Darum bin ich gekommen."
"Dann", rief
ich aus, "sprich mit mir über meine Kongregation!" - "Darüber könnte
ich dir viel sagen." - „Sag mir etwas über die Vergangenheit. Habe
ich wohl das Meine getan?" Domenico: "Was die Vergangenheit angeht,
hat deine Kongregation schon viel Gutes erreicht. Siehst du dort die
zahllosen Jungen?" - "Ich sehe sie", antwortete ich. "So viele und
wie glücklich sie sind!"
"Gut", fuhr
Domenico fort, "das waren alles Salesianer, oder sie wurden bei dir
erzogen oder hatten irgendeine Beziehung zu dir. Sie sind durch dich
gerettet oder von deinen Priestern und Klerikern oder von anderen
Menschen, durch die du sie auf dem Weg ihrer Berufung unterstützt
hast. Zähl sie, wenn du kannst! Aber sie wären unermesslich
zahlreicher, wenn du größeren Glauben und mehr Vertrauen auf den
Herrn gehabt hättest."
Da seufzte ich
schmerzlich auf. Ich wusste nicht, was ich auf diesen Vorwurf
antworten sollte und nahm mir vor: von jetzt ab werde ich mich
bemühen, diesen Glauben und dieses Vertrauen zu haben. Dann fragte
ich: "Was ist mit der Gegenwart?"
Ein
Blumenstrauß und seine Bedeutung
Domenico zeigte
mir einen prächtigen Blumenstrauß, den er in den Händen hielt. Es
waren Rosen, Veilchen, Sonnenblumen; es gab Enzian, Lilien, Efeu
oder Immortellen und mitten in den Blumen waren Weizenähren. Savio
hielt mir den Strauß hin und sagte: "Sieh genau her!" Ich
antwortete: "Ich sehe . . , aber begreife nichts."
"Gib den Strauß
deinen Söhnen, damit sie ihn dem Herrn überreichen können, wenn die
Zeit gekommen ist. Sorge dafür, dass alle diese Blumen haben, sie
keinem genommen sind und niemandem genommen werden. Wenn sie diesen
Blumenstrauß besitzen, genügt dies, um glücklich zu sein."
"Aber was
soll dieser Strauß bedeuten?"
"Nimm die
Theologie zu Hilfe!" antwortete er. "Sie wird es dir sagen und
erklären!" - "Theologie habe ich studiert, aber ich wüsste nicht,
wie ich daraus entnehmen könnte, was du mir zeigst." - "Du bist
streng verpflichtet, diese Dinge zu wissen!" - "Nun dann hilf mir
aus der Verlegenheit. Gib mir die Erklärung!"
Da sagte
Domenico: "Diese Blumen stellen die Tugenden dar, die dem Herrn
am meisten gefallen. Die Rose bedeutet die Liebe, das Veilchen die
Demut, die Sonnenblume den Gehorsam, der Enzian die Buße und
Abtötung, die Ähren die häufige Kommunion; die Lilie ist das Symbol
der Tugend, von der geschrieben steht: sie werden wie die Engel
Gottes im Himmel sein - die Keuschheit. Und der Efeu oder die
Immortellen (Immergrün) wollen besagen, dass alle diese Tugenden
immer vorhanden sein müssen; sie bezeichnen die Beharrlichkeit."
Die Hilfe
beim Sterben
"Nun gut, mein
lieber Domenico", sagte ich. "Du hast diese Tugenden in deinem Leben
geübt. Sag mir, was tröstete dich bei deinem Sterben am meisten?"
"Was meinst du,
was das gewesen sein könnte?" erwiderte er. - "Vielleicht die schöne
Tugend der Reinheit bewahrt zu haben?" - "O nein, das nicht allein."
- "Vielleicht die Freude eines ruhigen Gewissens?" - „Das ist schon
etwas Gutes, aber es gibt noch Besseres." - "Half dir vielleicht die
Hoffnung auf das Paradies?" - "Auch nicht." - "Dann wird es wohl der
Schatz deiner vielen guten Werke gewesen sein?" - "Nein, nein."
"Ja, was gab
dir dann in deiner letzten Stunde Kraft?" fragte ich und bat ihn
ganz verlegen, weil ich seine Gedanken nicht erraten konnte.
Da sagte
Domenico: "Was mich im Sterben am meisten stärkte, war die Hilfe
der machtvollen Mutter des Erlösers! Sag das nur all deinen
Söhnen. Sie sollen nicht vergessen, zu ihr zu beten, solange sie
leben . . . Hast du noch etwas zu fragen? . . . Beeile dich, ich
darf nicht mehr lange mit dir sprechen."
Da streckte ich
voller Verlangen die Hände aus, um den heiligen Jungen festzuhalten;
aber seine Hände schienen aus Luft zu sein, und ich bekam nichts zu
fassen.
"Was machst du
denn jetzt?" sagte Domenico lächelnd. - "Ich habe Angst, dass du mir
entfliehst!" rief ich aus. "Aber bist du denn nicht leiblich hier?"
- „Nein, mit dem Leib nicht. Den nehme ich erst später wieder an." -
"Aber was ist denn das, was ich vor mir habe? Ich sehe doch
tatsächlich in dir die Gestalt des Domenico Savio."
"Sieh", sagte
er, "wenn die Seele vom Leib getrennt ist und sich mit Gottes
Erlaubnis einem Sterblichen zeigt, behält sie ihre Form und äußere
Erscheinung mit allen Eigenheiten des Leibes bei, wie sie auf Erden
lebte und so, obgleich viel schöner, bleibt sie, bis sie am Tag des
allgemeinen Gerichtes wieder mit dem Leib vereinigt wird. Dann nimmt
sie ihn mit sich in den Himmel. Darum kommt es dir so vor, als hätte
ich Kopf, Hände und Füße; aber festhalten könntest du mich nicht,
weil ich Geist bin. Doch an dieser äußeren Form kannst du mich
erkennen."
"Ich habe
verstanden", sagte ich. "Hör mal, noch eine Frage. Sind meine Jungen
alle auf dem rechten Weg, dass sie sich retten? Sag mir etwas, damit
ich sie gut leiten kann."
Drei Gruppen
"Die Söhne,
welche die göttliche Vorsehung dir anvertraut hat, lassen sich in
drei Gruppen einteilen. Siehst du diese Listen?" Dabei reichte er
mir eine. "Schau sie an!"
Ich sah auf dem
ersten Verzeichnis geschrieben: Die Unverwundbaren. Das waren
die, die der Dämon nicht verwunden konnte, die ihre Unschuld bewahrt
hatten. Diese Unverletzten waren in großer Zahl; ich sah sie alle.
Viele von ihnen kannte ich schon. Viele sah ich aber zum ersten Mal.
Diese werden wahrscheinlich in den nächsten Jahren zum Oratorium
kommen. Sie gingen gerade auf ihrem steilen Weg voran, obwohl
fortwährend von allen Seiten mit Pfeilen, Schwerthieben und Lanzen
auf sie gezielt und geschlagen wurde. Diese Waffen waren wie eine
Hecke zu beiden Seiten ihres Weges. Sie wurden damit bekämpft,
behindert, aber nicht verwundet.
Dann gab mir
Domenico eine weitere Liste mit der Aufschrift: Die Verwundeten.
Das sind die, welche in der Ungnade Gottes gewesen sind, nun aber
wieder auf den Füßen stehen und ihre Wunden durch Reue und Beichte
geheilt haben. Sie waren in größerer Anzahl als die vorigen. Sie
hatten auf ihrem Lebensweg durch die Hecke der Feinde Wunden
davongetragen. Ich las ihre Namen und sah sie alle . . .
Das dritte
Verzeichnis hielt Domenico noch in der Hand. Die Aufschrift lautete:
Die auf dem Weg der Sünde Verbliebenen. Da standen die Namen
all jener geschrieben, die sich in der Ungnade Gottes befinden. Ich
war begierig, dieses Geheimnis zu erfahren und streckte die Hand
aus! Aber Domenico sagte lebhaft: "Nein, warte einen Augenblick und
höre zu! Wenn du dieses Blatt auseinander faltest, wird daraus ein
solcher Gestank kommen, den weder ich noch du ertragen können. Sogar
die Engel ziehen sich davor erschreckt zurück, und es wird ihnen
übel und selbst der Heilige Geist empfindet Ekel vor dem
abscheulichen Gestank der Sünde."
"Wie ist denn
das möglich", entgegnete ich, "da Gott und die Engel doch nicht
leiden können? Wie können sie so den Geruch der Materie empfinden?"
"Ja, das ist
so! Je mehr die Geschöpfe gut und rein sind, um so mehr nähern sie
sich den himmlischen Geistern; je mehr aber einer schlecht,
verdorben und schmutzig ist, um so mehr entfernt er sich von Gott
und den Engeln, die sich von ihm zurückziehen, da der Betreffende
für sie ein Gegenstand des Ekels und Abscheus geworden ist. "Nimm
nur, öffne es und zieh Nutzen daraus für deine Jungen. Aber denk
immer an den Blumenstrauß, den ich dir gegeben habe. Sorge
dafür, dass alle ihn haben und bewahren!" ..."
Nehmen
auch wir diesen Blumenstrauß von Domenico entgegen und befolgen wir
seinen Rat: beten wir täglich zur Muttergottes, dass sie uns helfen
möge, jene Tugenden zu üben, um einst ewig in die Freuden des
Himmels eingehen zu dürfen. Denn unabhängig vom Alter zählen wir
alle zu einer dieser drei Gruppen.
Gebet
Heiliger
Dominikus Savio, in der Schule Don Boscos hast du gelernt, die Pfade
jugendlicher Heiligkeit zu gehen. Hilf uns, deine Liebe zu Jesus und
Maria sowie deinen Eifer für die Rettung der Seelen nachzuahmen.
Erflehe uns die
Gnade, dass auch wir entschlossen die Sünde meiden und für das Reich
Gottes arbeiten, um unser ewiges Heil zu erlangen und anderen zu
helfen auf diesem Weg. Amen.
Der hl. Dominikus Savio
erscheint Don Bosco
(Lem. XII, 586-596)
Am 22. Dezember 1876
erzählte Don Bosco vor der gesamten versammelten Hausgemeinschaft
des Oratoriums diesen von allen mit größter Spannung erwarteten
Traum, den er am 6. Dezember in Lanzo gehabt hatte. Unter freudigem
Händeklatschen bestieg Don Bosco die Kanzel, und es herrschte
größtes Stillschweigen, als er zu sprechen begann:
„Es war am Abend, als
ich in Lanzo war. Zur Zeit des Schlafengehens befiel mich folgender
Traum . . . Streicht davon ab, was ihr wollt; aber quod bonum est
tenete – was gut ist, das behaltet, wie der heilige Paulus sagt.
Wenn ihr nun in diesem
Traum etwas findet, das eurer Seele gut tun könnte, macht es euch
zunutze. Wer nicht daran glauben will, der lasse es. Das macht
nichts; aber keiner soll das, was ich sagen will, ins Lächerliche
ziehen. Ich bitte euch noch, es nicht anderen zu erzählen, die nicht
zum Hause gehören und auch nichts nach draußen zu schreiben. . .
Meistens, wenn man den Traum draußen erzählt, kommt es zu Irrtümern
und man erzählt nur einen unverstandenen Teil aus dem Zusammenhang.
Dadurch entsteht Schaden und die Welt würde missachten, was nicht
missachtet werden darf.
Ihr müsst wissen, dass
die Träume im Schlaf kommen. Es war also in der Nacht vom 6.
Dezember, in meinem Zimmer. Ich wusste nicht recht, ob ich las oder
auf und ab ging oder schon zu Bett war, als ich zu träumen begann.
Es schien mir plötzlich,
ich stände auf einer kleinen Anhöhe oder auf einem Hügel am Rande
einer endlosen Ebene, deren Ende das Auge nicht erreichen konnte.
Sie verlor sich ins Unendliche. Ganz hellblau war sie, wie ein Meer
in voller Ruhe. Aber was ich sah, war kein Wasser. Sie glich klarem,
leuchtendem Kristall. Unter meinen Füßen, hinter mir und zu beiden
Seiten, sah ich ein Gebiet wie eine Küste am Rande eines Ozeans.
Breite und sehr lange
Wege teilten diese Ebene in weite Parke von unbeschreiblicher
Schönheit. Wäldchen wechselten mit großen Wiesen ab. Da waren auch
Beete und Blumen in mannigfaltigen Formen und Farben. Keine unserer
Pflanzen kann uns einen Eindruck davon vermitteln, obwohl sich
gewisse Ähnlichkeiten feststellen ließen. Das Gras, die Blumen,
Bäume und Früchte boten einen sehr lieblichen und einzigartigen
Anblick. Die Blätter waren aus Gold, die Stämme und Stiele aus
Diamanten und das übrige entsprach ähnlichem Reichtum. Man konnte
die verschiedenen Arten der Pflanzen nicht zählen und jede Art und
wiederum jede Einzelpflanze erglänzten in ihrem eigenen
Lichterschein. Inmitten dieser Gärten und so weit die ganze Ebene
reichte, sah ich viele Villen und Schlösschen in so guter Ordnung,
Lieblichkeit und Harmonie, von solcher Pracht und Geräumigkeit, dass
es mir schien, alle Kostbarkeiten der Erde würden nicht ausreichen,
um auch nur ein solches Haus zu errichten. Ich sagte mir: Wenn meine
Jungen nur eines dieser Häuser hätten, wie würden sie sich freuen
und glücklich sein! Wie gerne würden sie dort wohnen! So dachte ich
und konnte diese Paläste doch nur von außen betrachten. Welche
Pracht mochte erst im Innern sein!
Während ich über diese
vielen wunderbaren Dinge, die diese Gärten schmückten, staunte,
erklang auf einmal eine sehr liebliche Musik. Ich kann solch
angenehme und liebliche Melodien nicht annähernd schildern. Daneben
verschwindet alle Musik von Don Cagliero und Don Dogliani. Es waren
viele Tausende von Instrumenten und jedes unterschied sich von den
anderen. Alle nur möglichen Töne durchströmten die Luft in Wogen von
Musik. Dazu erklang der Gesang von Chören. Ich sah nun in den Gärten
viele Leute, die sich froh und zufrieden bewegten. Manche spielten
ein Instrument, andere sangen. Jede Stimme und jeder Klang hatte
eine Wirkung, als wenn er von tausend Instrumenten zugleich käme und
nichts davon war dem anderen gleich. Gleichzeitig hörte man die
verschiedenen Töne der Tonleiter von den tiefsten bis zu den
höchsten, die man sich nur vorstellen kann; aber alle in einem
vollkommenen Zusammenklang. Ja, um diese Melodie und Harmonie zu
beschreiben, genügen keine menschlichen Vergleiche.
An den Gesichtern dieser
glücklichen Leute sah man, dass die Sänger nicht nur ein
außerordentliches Vergnügen darin fanden zu singen, sondern
gleichzeitig mit unendlicher Freude die anderen singen hörten. Je
länger ich zuhörte, um so mehr verlangte ich zu hören.
Sie sangen: „Salus
honor, gloria Deo Patri Omnipotenti . . .
Auctor saeculi, qui erat,
qui est, qui venturus est iudicare vivos et mortuos in saecula
saeculorum – Ehre, Ruhm und Herrlichkeit sei dem allmächtigen Gott .
. . dem Urheber der Welt, der war und der ist und der kommen wird zu
richten die Lebendigen und die Toten in alle Ewigkeit.“
Noch lauschte ich ganz
entzückt auf diese himmlische Melodie, da erschien eine ungeheure
Menge von Jungen, von denen ich sehr viele kannte, die im Oratorium
oder in einer unserer Schulen gewesen waren. Der größte Teil war mir
aber ganz unbekannt. Diese gewaltige Schar kam auf mich zu. An ihrer
Spitze schritt Dominikus Savio und gleich hinter ihm kamen Don
Alasonatti, Don Chiala, Don Giulitto und viele, viele andere
Kleriker und Priester. Jeder von ihnen führte eine Schar Jungen.
Ich fragte mich: Schlafe
ich oder bin ich wach? Ich klatschte in die Hände und schlug an
meine Brust, um mich zu vergewissern, ob das Wirklichkeit war, was
ich sah. Als die Menge mich erreicht hatte, blieben alle in einer
Entfernung von acht oder zehn Metern stehen. Dann leuchtete ein noch
lebhafteres Licht auf, die Musik verstummte. Es ward eine tiefe
Stille. Die Jungen aber waren in sehr großer Freude. Ihre Augen
strahlten und auf ihrem Antlitz sah man den Frieden einer
vollkommenen Seligkeit. Sie sahen mich mit liebenswürdigem Lächeln
an. Sie schienen sprechen zu wollen, taten es aber nicht.
Dominikus Savio allein
kam noch einige Schritte näher und blieb dicht bei mir stehen. Wenn
ich die Hand ausgestreckt hätte, würde ich ihn sicher berührt haben.
Er schwieg und sah mich ebenfalls lächelnd an. Wie schön war er!
Seine Kleider waren ganz prächtig. Eine schimmernd weiße Tunika,
ganz mit Gold durchwirkt, reichte ihm bis auf die Füße hinab. Sie
war mit Diamanten besetzt. Er trug einen breiten, roten Gürtel, der
war mit kostbaren Edelsteinen so dicht besetzt, dass einer fast den
andern berührte. Sie fügten sich zu einem wunderbaren Ornament von
solcher Farbenpracht, dass ich bei ihrem Anblick vor Bewunderung
schier außer mir geriet. Um den Hals trug er ein Geschmeide aus
fremden, kunstvoll gearbeiteten Blumen. Wie es schien, waren die
Blätter aus Diamanten auf goldenen Stengeln zusammengesetzt und so
war die ganze Kette. Diese Blüten leuchteten in überirdischem Licht,
das noch lebendiger war, als das Licht der Sonne, die in jenem
Augenblicke gerade wie an einem schönen Frühlingsmorgen strahlte. In
unbeschreiblicher Weise warfen die Blüten die Sonnenstrahlen auf
sein blühendes, frisches Antlitz zurück, und es war ein Leuchten
darauf von all dem ineinanderfließenden Licht. Auf dem Haupte trug
er einen Kranz von Rosen. Sein lockiges Haar reichte bis auf die
Schultern und machte ihn so schön, liebenswürdig und anziehend, dass
er wie ein . . . wie ein . . . Engel aussah.“
Don Bosco rang sichtlich
nach treffenden Ausdrücken, als er die letzten Worte sprach und er
schloss mit einer unbeschreiblichen Geste und einem Tonfall, der
alle erschütterte. Es war, als gäbe er seine Bemühungen auf, um
angemessene Ausdrücke zu finden, das Geschaute verständlich zu
machen. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort:
„Auch alle anderen
Gestalten strahlten. Sie waren verschieden gekleidet. Ich musste nur
immer staunen. Einer trug mehr, ein anderer weniger reiche Kleider
auf diese oder jene Weise. Bei dem einen herrschte diese Farbe vor,
bei dem anderen jene und diese verschiedenen Gewänder hatten eine
Bedeutung, die man nicht verstehen konnte. Aber alle trugen dasselbe
rote Cingulum.
Ich beobachtete weiter
und dachte. „Was soll das heißen? Wie bin ich an diesen Ort
geraten?“
Ich wusste nicht, wo ich
mich befand. Ich war außer mir und Zitterte vor lauter Ehrfurcht am
ganzen Leibe. Ich wagte nicht, näher zu treten. Auch alle anderen
schwiegen. Endlich öffnete Dominikus Savio den Mund und sagte.
„Warum stehst du hier so stumm und wie vernichtet? Bist du nicht der
Mann, der sich sonst vor nichts fürchtet, sondern unerschrocken den
Verleumdungen, Verfolgungen, den Feinden, Ängsten und Gefahren aller
Art die Stirne bietet? Wo ist dein Mut geblieben? Warum sprichst du
nicht?“
Ich antwortete mühsam
und fast stotternd: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Bist du
vielleicht Dominikus Savio?“ – „Jawohl, kennst du mich nicht mehr?“
– „Wie kommt es, dass du hier bist?“ fragte ich, noch immer ganz
verwirrt. Savio antwortete zärtlich: „Ich bin gekommen, um mit dir
zu sprechen. Wie oft haben wir auf Erden miteinander gesprochen!
Denkst du nicht mehr daran, wie sehr du mich einmal geliebt hast?
Wie viele Zeichen der Freundschaft und deines Wohlwollens hast du
mir gegeben! Und habe ich deiner herzlichen Liebe zu mir vielleicht
nicht entsprochen? Was für ein großes Vertrauen hatte ich zu dir!
Warum bist du so erschreckt? Nun kannst du mich etwas fragen!“
Da fasste ich Mut und
sagte. „Ich zittere, weil ich nicht weiß, wo ich bin.“
„Du bist am Orte der
Seligkeit, wo man alle Freuden, alle Köstlichkeiten genießt“,
antwortete Savio. – „Ist dies vielleicht der Lohn für die
Gerechten?“ – „Oh, nein, hier sind wir an einem Ort, wo man keine
ewigen Freuden hat, sondern nur erst zeitliche Genüsse und Güter
genießt, obwohl diese hier schon groß sind.“
„Sind denn alle diese
Dinge noch natürlich?“
„Ja, aber von der
Allmacht Gottes prächtiger gestaltet.“
„Mir kam es so vor“,
rief ich aus, „als wäre dies das Paradies!“
„Nein, nein, nein!“
antwortete Savio. „Kein sterbliches Auge kann die ewigen Schönheiten
betrachten.“ – „Und die Musik“, fuhr ich fort, „sind das die Weisen,
woran ihr euch im Paradies erfreut?“
„Nein, nein,
keineswegs!“
„Sind es natürliche
Klänge?“
„Ja, es sind natürliche
Weisen, die von der Allmacht Gottes vervollkommnet sind.“
„Und dieses Licht, das
noch herrlicher ist als das Licht der Sonne, ist das vielleicht
übernatürlich? Ist es das Licht des Paradieses?“
„Es ist natürlich,
jedoch hat die göttliche Allmacht es belebt und vervollkommnet.“
„Könnte man nicht einmal
ein wenig von dem übernatürlichen Licht sehen?“
„Nein, das kann keiner
sehen, ehe er dazu gekommen ist, Gott zu schauen wie er ist. Der
kleinste Strahl dieses Lichtes würde den Menschen auf der Stelle
töten; denn für die menschlichen Sinne ist er unerträglich.“
„Gibt es auch noch ein
natürliches Licht, das noch schöner ist als dieses?“
„Oh, wenn du wüsstest!
Wenn du nur einen Strahl des natürlichen Lichtes, das über diesem
steht, sähest, würdest du außer dich geraten.“
„Könnte man denn nicht
einmal wenigstens einen Strahl davon sehen?“
„Schon; du sollst eine
Kostprobe haben von dem, was ich sage. Mach die Augen auf!“
„Die habe ich doch
offen“, antwortete ich.
„Pass auf und sieh
hinten in das Kristallmeer!“
Ich schaute hinein und
sogleich erschien unversehens am Himmel in einer unendlichen
Entfernung ein augenblicklicher Lichtstreifen dünn wie ein Faden;
aber so glänzend, so durchdringend, dass meine Augen ihn nicht
ertragen konnten. Ich schloss sie und stieß einen solchen Schrei
aus, dass ich Don Lemoyne – der hier zugegen ist und im Zimmer
nebenan schlief —, aufweckte. Ganz erschrocken fragte er am Morgen,
was mir in der Nacht passiert sei, da ich so bewegt gewesen wäre.
Dieser Lichtstreifen war hundert millionenmal heller als drei
Sonnen, und sein Glanz würde genügt haben, um das ganze erschaffene
Universum zu erleuchten. Nach einigen Augenblicken öffnete ich die
Augen und fragte Savio. „Was ist das? Ist das nicht vielleicht ein
Strahl von dem göttlichen Licht?“ Savio antwortete: „Es ist kein
übernatürliches Licht, obwohl es viel mehr leuchtet als das Licht
der Welt. Das ist nichts anderes als ein natürliches Licht, das
durch die Allmacht Gottes auf solche Weise lebendiger gemacht wurde.
Wenn die ganze Welt eine gewaltige Lichtzone wäre, leuchtend, wie
der Streifen, den du eben dort hinten gesehen hast, würde sie dir
noch keine Vorstellung von dem Lichtglanz des Paradieses
vermitteln.“
„Und ihr, an was erfreut
ihr euch denn im Paradiese?“
„Ja . . . das kann ich
dir nicht sagen. Die Freuden des Paradieses kann kein Sterblicher
verstehen, solange er das Leben nicht verlassen hat und mit seinem
Schöpfer wiedervereinigt wurde. Man erfreut sich an Gott. Damit ist
alles gesagt.“
Indessen hatte ich mich
gänzlich von meiner ersten Verwirrung erholt und war ganz vertieft,
die Schönheit Dominikus Savios zu betrachten. Ich fragte ihn frei
heraus. „Warum hast du ein solch weißes, leuchtendes Kleid?“
Savio schwieg und schien
auch nicht sprechen zu wollen. Dann sagte der Chor vielstimmig,
begleitet vom Klang aller Instrumente: ‚Ipsi habuerunt lumbos
praecinctos et dealbaverunt stolas suas in sanguine Agni. – Sie
haben ihre Lenden umgürtet und ihre Gewänder weiß gewaschen im Blute
des Lammes.'
Als die Musik schwieg,
fragte ich: „Und warum trägst du den roten Gürtel um deine Lenden?“
Savio antwortete auch
dieses Mal nicht und schien nicht sprechen zu wollen.
Da fing Don Alasonatti
allein an zu singen: ‚Virgines enim sunt et sequuntur Agnum
quocumque ierit – Sie sind unschuldig und folgen dem Lamme wo immer
es geht.‘
Da verstand ich, dass
der rote Gürtel in der Farbe des Blutes ein Symbol für die großen
Opfer, für die gewaltigen, fast ans Martyrium grenzenden
Anstrengungen waren, die jener auf sich genommen hatte, um die
Tugend der Reinheit zu bewahren. Um keusch zu bleiben vor dem
Angesichte Gottes, wäre er auch bereit gewesen, sein Leben
hinzugeben, wenn die Umstände es erfordert hätten. Der Gürtel war
auch ein Symbol der Buße, die die Seele von Schuld reinigt. Das
weiße, leuchtende Kleid bedeutete die unversehrt bewahrte
Taufunschuld. Der Gesang zog mich an und während ich all die Reihen
und Scharen betrachtete, die hinter Dominikus Savio waren, fragte
ich ihn. „Wen hast du alles in deiner Begleitung?“ Und die anderen
fragte ich. „Wie kommt es, dass ihr alle so glänzt?“ Savio schwieg
weiter und die Jungen sangen: ‚Hi sunt sicut Angeli Dei in coelo. –
Sie sind wie die Engel Gottes im Himmel.‘
Indessen bemerkte ich,
dass Savio einen Vorrang vor der Menge hatte, die ihm in
ehrfurchtsvoller Entfernung von etwa zehn Schritten folgte.
„Sag mir, Savio, du bist
der jüngste von den vielen, die dir folgen und von denen, die in
unseren Häusern starben. Warum gehst du also vor ihnen her und
führst sie an? Warum sprichst du und die übrigen schweigen?“
„Ich bin älter als sie
alle.“
„Aber nein“, erwiderte
ich, „viele andere sind weit älter an Jahren als du!“
„Ich bin der Älteste aus
dem Oratorium“, sagte Dominikus Savio noch einmal; „denn ich bin der
erste gewesen, der die Welt verlassen hat und in das andere Leben
eingegangen ist. Im übrigen legatione Dei fungor!“ (Ich fungiere als
Gesandter Gottes!)
Diese Antwort deutete
mir den Sinn jener Erscheinung an. Er kam als der Gesandte Gottes.
„Nun gut“, sagte ich, „sprechen wir von den Dingen, die für uns
jetzt die wichtigsten sind.“
„Ja frag mich schnell,
was du wissen willst. Die Stunden verrinnen und die Zeit, die mir
gewährt ist, um mit dir zu sprechen, könnte enden und dann sähest du
mich nicht mehr.“
„Ich glaube, dass du mir
etwas von höchster Wichtigkeit mitzuteilen hast.“
„Was soll ich armes
Geschöpf dir sagen“, antwortete Savio in höchster Demut. „Von Gott
bin ich gesandt, um mit dir zu sprechen. Darum bin ich gekommen.“
„Dann“, rief ich aus,
„sprich mit mir über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
unseres Oratoriums. Sag mir etwas über meine herzlieben Jungen.
Sprich mit mir über meine Kongregation!“
„Über letztere könnte
ich dir viel sagen.“
„Offenbare mir also, was
du weißt. Sag mir etwas über die Vergangenheit!“
Er sagte: „Die
Vergangenheit ist ganz deine Sache.“
Und ich: „Habe ich wohl
auch das Meine getan?“
Savio. „Was die
Vergangenheit angeht, sage ich dir, dass deine Kongregation schon
viel Gutes erreicht hat. Siehst du dort unten die zahllosen Jungen?“
„Ich sehe sie“,
antwortete ich. „Oh, wie viele und wie glücklich sind sie!“
Und er: „Sieh, was steht
über dem Eingang zu jenem Garten geschrieben?“ „Ich sehe, es steht
dort geschrieben: „Salesianischer Garten.“
„Nun gut“, fuhr Savio
fort, „das waren alles Salesianer, oder sie wurden bei dir erzogen
oder hatten irgendeine Beziehung zu dir. Sie sind durch dich
gerettet oder von deinen Priestern und Klerikern oder von anderen
Menschen, die ihnen von dir auf dem Weg ihrer Berufung gestellt
worden sind. Zähl sie, wenn du kannst! Aber sie wären hundert
Millionen zahlreicher gewesen, wenn du größeren Glauben und mehr
Vertrauen auf den Herrn gehabt hättest.“
Da seufzte ich
schmerzlich auf. Ich wusste nicht, was ich auf diesen Vorwurf
antworten sollte und nahm mir vor: von jetzt ab werde ich mich
bemühen, diesen Glauben und dieses Vertrauen zu haben. Dann fragte
ich: „Und was ist mit der Gegenwart?“
Savio zeigte mir einen
prächtigen Blumenstrauß, den er in den Händen hielt. Es waren Rosen,
Veilchen, Sonnenblumen; es gab Enzian, Lilien, Efeu oder Immortellen
und mitten in den Blumen waren Weizenähren. Savio hielt mir den
Strauß hin und sagte: „Sieh genau her!“
Ich antwortete: „Ich
sehe . . . aber begreife nichts.“
„Gib den Strauß deinen
Söhnen, damit sie ihn dem Herrn überreichen können, wenn die Zeit
gekommen ist. Sorge dafür, dass alle diese Blumen haben, die keinem
genommen sind, die niemandem genommen werden. Wenn sie aber diesen
Blumenstrauß besitzen, so genügt das, um glücklich zu sein.“
„Aber was soll dieser
Strauß bedeuten?“
„Nimm die Theologie zu
Hilfe!“ antwortete er. „Sie wird es dir sagen und erklären!“
Und ich: „Theologie habe
ich studiert, aber ich wüsste nicht, wie ich daraus entnehmen
könnte, was du mir zeigst.“
Savio: „Du bist streng
verpflichtet, diese Dinge zu wissen!“
„Nun, dann hilf mir aus
der Verlegenheit. Gib mir die Erklärung!“
Savio: „Siehst du diese
Blumen? Sie stellen die Tugenden dar, die dem Herrn am meisten
gefallen.“
„Und welche sind es?“
Savio: „Die Rose
bedeutet die Liebe, das Veilchen die Demut, die Sonnenblume den
Gehorsam, der Enzian die Buße und Abtötung, die Ähren die häufige
Kommunion; die Lilie ist das Symbol der Tugend, von welcher
geschrieben steht: Erunt sicut Angeli Dei in caelo – Sie werden wie
die Engel Gottes im Himmel sein: die Keuschheit. Und der Efeu oder
die Immortellen wollen sagen, dass alle diese Tugenden immer da sein
müssen. Sie bezeichnen die Beharrlichkeit.“
„Nun gut, mein lieber
Savio!“ sagte ich. „Nun sag mir einmal, du hast diese Tugenden in
deinem Leben geübt. Was tröstete dich bei deinem Sterben am
meisten?“
„Was meinst du, was das
gewesen sein könnte?“ erwiderte er.
„Vielleicht die schöne
Tugend der Reinheit bewahrt zu haben?“
„Oh nein, das nicht
allein.“
„Vielleicht die Freude
eines ruhigen Gewissens?“
„Das ist schon etwas
Gutes; aber es gibt noch Besseres.“
„Half dir vielleicht die
Hoffnung auf das Paradies?“
„Auch nicht.“
„Dann wird es wohl der
Schatz deiner vielen guten Werke sein?“
„Nein, nein.“
„Ja, was gab dir denn in
deiner letzten Stunde die Kraft?“ so fragte und bat ich ihn, ganz
verlegen, weil ich seine Gedanken nicht erraten konnte.
Und Savio: „Sieh das,
was mich im Sterben am meisten stärkte, war die Hilfe der
machtvollen Mutter des Erlösers! Sag das nur all deinen Söhnen. Sie
sollen nicht vergessen zu ihr zu beten, solange sie leben. Aber mach
schnell, wenn du willst, dass ich dir noch etwas beantworten soll!“
„Und was sagst du von
der Zukunft?“
„In der Zukunft, im
kommenden Jahr 1877 wirst du einen großen Schmerz zu ertragen haben.
Sechs und noch zwei von denen, die dir die Liebsten sind, werden von
Gott in die Ewigkeit abberufen werden. Aber tröste dich: sie werden
aus dem Feld dieser Welt umgepflanzt werden in die Gärten des
Paradieses. Sie werden gekrönt. Mach dir keine Sorgen; der Herr wird
dir helfen und dir andere gute Söhne geben!“
„Geduld! Und was wird
mit der Kongregation?“
„Was die Kongregation
angeht, so mögest du wissen, dass Gott dir große Dinge vorbereitet.
Für sie wird im kommenden Jahre eine Morgenröte des Ruhmes aufgehen,
und zwar so glänzend, dass sie wie ein Blitz die vier
Himmelsrichtungen der Welt erleuchten wird vom Osten bis zum Westen,
vom Süden bis zum Norden. Große Ehre ist für sie bereitet. Aber
sorge du, dass der Wagen, auf dem der Herr steht, nicht von den
Deinen aus dem Geleise und vom Wege abgezogen wird. Wenn deine
Priester ihn aber gut führen und ihrer hohen Berufung würdig sind,
wird die Zukunft stets glänzend sein und einer Unmenge Menschen Heil
bringen; jedoch unter einer Bedingung: dass deine Söhne treue
Marienverehrer sind und die Tugend der Keuschheit, die in den Augen
Gottes soviel wert ist, zu bewahren wissen, auch im ganzen Hause.“
„Nun möchte ich noch“,
fragte ich weiter, „dass du mir etwas über die Kirche im allgemeinen
sagst.“
„Das Schicksal der
Kirche liegt in der Hand Gottes, in der Hand des Schöpfers. Was in
seinen unendlichen Plänen beschlossen ist, kann ich dir nicht
enthüllen. Kein erschaffener Geist kann an solchen Geheimnissen
teilhaben, die Gott sich allein vorbehält.“
„Und was wird mit Pius
IX.?“
„Was ich dir sagen kann,
ist, dass der Hirt nicht mehr lange auf Erden zu kämpfen haben wird.
Er braucht nur noch wenige Schlachten zu gewinnen. Binnen kurzem
wird er von seinem Thron hinweggenommen, und der Herr wird ihm den
verdienten Lohn geben. Das übrige ist bekannt. Die Kirche wird nicht
untergehen. Hast du noch etwas zu fragen?“
„Und was wird mit mir?“
fragte ich ihn.
„Oh, wenn du wüsstest,
durch welche Dinge du noch hindurch musst. Aber beeile dich, ich
darf nicht mehr lange mit dir sprechen.“
Da streckte ich voller
Verlangen die Hände aus, um den heiligen Jungen festzuhalten; aber
seine Hände schienen aus Luft zu sein und ich bekam nichts zu
fassen.
„Na, was machst du denn
jetzt?“ sagte Savio lächelnd.
„Ich habe Angst, dass du
mir entfliehst!“ rief ich aus. „Aber bist du denn nicht mit dem
Leibe hier?“
„Nein, mit dem Leibe
nicht. Den nehme ich erst später wieder an.“
„Aber was ist denn das,
was ich da vor mir habe? Ich sehe tatsächlich in dir die Gestalt des
Dominikus Savio.“
„Sieh“, sagte er, „wenn
die Seele vom Leibe getrennt ist und sich mit Gottes Erlaubnis
irgendeinem Sterblichen zeigt, behält sie ihre Form und äußere
Erscheinung mit allen Eigenheiten desselben Leibes bei, wie sie auf
Erden lebte und so, obgleich viel schöner, bleibt sie, bis sie am
Tage des allgemeinen Gerichtes wieder mit dem Leib vereinigt wird.
Dann nimmt sie ihn mit sich ins Paradies. Darum kommt es dir so vor,
als hätte ich Kopf, Hände und Füße; aber festhalten könntest du mich
nicht, weil ich schier Geist bin. An dieser äußeren Form kannst du
mich erkennen.“
„Ich habe verstanden“,
sagte ich. „Hör mal, noch eine Antwort. Sind meine Jungen alle auf
dem rechten Weg, dass sie sich retten? Sag mir etwas, damit ich sie
gut leiten kann.“
„Die Söhne, welche die
göttliche Vorsehung dir anvertraut hat, lassen sich in drei Gruppen
einteilen. Siehst du diese drei Listen?“ – dabei reichte er mir eine
—. „Schau sie an!“
Ich sah auf dem ersten
Verzeichnis Invulnerati (= die Unverwundbaren) geschrieben. Das
waren die, die der Dämon nicht verwunden konnte, die ihre Unschuld
nicht befleckt haben. Diese Unverletzten waren in großer Zahl und
ich sah sie alle. Viele von ihnen kannte ich schon. Viele sah ich
aber zum ersten Male. Diese kommen wahrscheinlich in den nächsten
Jahren zum Oratorium. Sie gingen gerade auf ihrem steilen Wege
voran, obwohl fortwährend von allen Seiten mit Pfeilen,
Schwerthieben und Lanzen auf sie gezielt und geschlagen wurde. Diese
Waffen waren wie eine Hecke zu beiden Seiten ihres Weges. Sie wurden
davon bekämpft, behindert, aber nicht verwundet.
Dann gab mir Savio eine
weitere Liste mit der Aufschrift: Vulnerati (= die Verwundeten). Das
sind die, welche in Ungnade Gottes gewesen sind, aber nun wieder auf
den Füßen stehen, ihre Wunden durch Reue und Beichte geheilt haben.
Sie waren in größerer Zahl als die vorigen. Sie hatten auf ihrem
Lebenswege durch die Hecke der Feinde Wunden davongetragen. Ich las
ihre Namen und sah sie alle. Viele gingen sehr gebückt und
entmutigt.
Das dritte Verzeichnis
hielt Savio noch in der Hand. Die Aufschrift lautete: Lassati in via
iniquitatis (= die auf dem Weg der Sünde verblieben sind). Da
standen die Namen aller geschrieben, die sich in der Ungnade Gottes
befinden. Ich war begierig, dieses Geheimnis zu erfahren und
streckte die Hand aus. Aber Savio sagte mit großer Lebhaftigkeit:
„Nein, warte einen Augenblick und höre zu! Wenn du dieses Blatt
auseinanderfaltest, wird daraus ein solcher Gestank kommen, den
weder ich noch du vertragen können. Sogar die Engel ziehen sich
davor erschreckt zurück, und es wird ihnen übel und selbst der
Heilige Geist empfindet Ekel vor dem abscheulichen Gestank der
Sünde.“
„Wie ist denn das
möglich“, entgegnete ich, „da Gott und die Engel doch nicht leiden
können? Wie können sie so den Geruch der Materie empfinden?“
„Ja, das ist so; je mehr
die Geschöpfe gut und rein sind, um so mehr nähern sie sich den
himmlischen Geistern; je mehr aber einer schlecht, verdorben und
schmutzig ist, um so mehr entfernt er sich von Gott und den Engeln,
die sich von ihm zurückziehen, da der Betreffende für sie ein
Gegenstand des Ekels und Abscheus geworden ist.“ Darauf gab er mir
das Verzeichnis und sagte: „Nimm nur, öffne es und zieh Nutzen
daraus für deine Jungen. Aber denk immer an den Blumenstrauß, den
ich dir gegeben habe. Sorge dafür, dass alle ihn haben und
bewahren!“
Als er dies gesagt und
mir die Liste gegeben hatte, ging er zu seinen Gefährten zurück. Es
war fast, als ob er die Flucht ergriffe.
Ich öffnete das
Verzeichnis. Ich sah keinen Namen, aber augenblicklich standen mir
alle die einzelnen Jungen vor Augen, die in der Liste verzeichnet
waren und zwar so lebendig, als ständen sie wirklich vor mir. Ich
sah sie alle mit schmerzlicher Trauer. Die meisten kannte ich. Sie
gehörten zum Oratorium oder zu den übrigen Schulen. Viele sah ich
auch darunter, die inmitten ihrer Kameraden als gut gelten; einige
sogar, die zu den besten zu gehören scheinen, aber nicht so sind.
Als ich jedoch das Papier auseinanderfaltete, strömte ein
unerträglicher Gestank daraus hervor. Sofort befielen mich sehr
heftige Kopfschmerzen und ein solcher Brechreiz, dass ich davon zu
sterben fürchtete. Indessen wurde es dunkel und dabei verschwand die
Vision und ich sah nichts mehr von dem wunderbaren Schauspiel.
Gleichzeitig flammte ein Blitz auf und es donnerte so stark und
furchtbar, dass ich ganz erschrocken aufwachte. –
Jener Geruch jedoch
drang in alle Wände ein und sickerte in die Kleidungsstücke, so dass
es mir war, als röche ich viele Tage später noch den Pesthauch. So
übel ist in den Augen Gottes also schon der Name des Lasterhaften.
Auch jetzt, wo ich mir kaum jenen Gestank ins Gedächtnis zurückrufe,
überläuft es mich kalt. Ich meine, ich müßte ersticken. Dort in
Lanzo, wo ich mich befand, fing ich an, den einen und anderen zu
befragen. Einige Jungen habe ich gewarnt und ich habe gefunden, dass
dieser Traum mich nicht getäuscht hat. Daher ist er eine Gnade des
Herrn, der mich den Seelenzustand eines jeden erkennen ließ. Doch
werde ich nichts davon in der Öffentlichkeit verlauten lassen. Nun
wäre noch vieles zu erklären. Das hebe ich mir aber für einen
anderen Abend auf. Jetzt brauche ich euch nur noch eine gute Nacht
zu wünschen.“
***
Dass Don Bosco im Traum
gewisse Jungen als schlecht gezeigt wurden, die sonst als die besten
des Hauses galten, hatte in Don Bosco den Verdacht erweckt, dass es
sich um eine Täuschung handle. Daher hatte er sich vorher einige zu
sich kommen lassen ‚ad audiendum verbum‘ (= um sie anzuhören).
Er wollte sich über die
Natur des Traumes erst richtige Klarheit verschaffen. Aus demselben
Grund schob er die Erzählung des Traumes um 14 Tage hinaus. Als er
aber sicher war, dass die Sache von Gott kam, dann sprach er.
„Weitere Bestätigungen
würde die Zeit noch bringen, wenn die gehörten Vorhersagen in
Erfüllung gingen.“(Lem. XII, 595).
***
Die
erste Vorhersage – und das war auch die wichtigste – betraf die Zahl
der lieben Söhne, die im Jahre 1877 sterben würden. Sie war in zwei
Gruppen aufgeteilt: 6 und 2. Die Verzeichnisse des Oratoriums tragen
nun ein Kreuz, das übliche Zeichen des Todes neben den Namen der 6
Jungen und 2 Kleriker. (Lem. XII, 596).
***
In
Borgo Dora hörte ein Polizeibeamter von dieser Prophezeiung. Er
paßte das ganze Jahr 1877 auf, ob sie sich erfüllen würde. Schon war
der letzte Tag des Jahres angebrochen, da traf die Nachricht über
den 8. Todesfall ein. Nun sagte der Beamte der Welt „Lebewohl“ und
wurde Salesianer. Es war der spätere Don Angelo Piccono. (Lem. XII,
596).
***
Der Ruhm der
Salesianischen Gesellschaft wurde verbreitet durch den Verein der ‚Salesianischen
Mitarbeiter', der 1876 von Papst Pius IX. bestätigt war, sowie durch
die ‚Salesianischen Nachrichten', die 1877 gegründet wurden.
Papst Pius IX. starb 14
Monate nach dieser Vision. Don Bosco hatte noch 11 Jahre und 2
Monate zu leben und auch noch viele Kämpfe, Mühen und Opfer auf sich
zu nehmen bis zum letzten Atemzuge.
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